Nordzypern legt neue Richtlinien zum Tragen des Hidschabs in Schulen fest
Nordzypern hat eine aktualisierte Version seiner Disziplinarordnung veröffentlicht, die neue Regeln für Schulkleidung, einschließlich des Tragens des Hidschabs, enthält. Nach dem neuen Rahmenwerk werden Entscheidungen über das Erscheinungsbild der Schüler von den jeweiligen Schulverwaltungen getroffen.
Die Verordnung basiert auf folgenden Grundprinzipien:
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Kleiderordnungen dürfen den gleichberechtigten Zugang zur Bildung nicht beeinträchtigen.
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Die persönlichen Überzeugungen der Schüler müssen respektiert werden, damit sie Kleidung wählen können, die ihre Werte widerspiegelt.
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Diskriminierung aufgrund der Kleiderwahl wird nicht toleriert.
In weiterführenden Schulen wird von den Schülern erwartet, dass sie die von der Schulleitung festgelegte offizielle Schuluniform tragen. Eltern können jedoch beim Bildungsministerium einen Antrag stellen, damit ihr Kind aus religiösen oder ideologischen Gründen alternative Kleidung tragen darf. Wenn das Ministerium feststellt, dass die Entscheidung freiwillig und mit vollem Verständnis getroffen wurde, kann der Antrag genehmigt werden – vorausgesetzt, die alternative Kleidung verdeckt die Schuluniform nicht vollständig.
Auch Gymnasiasten müssen die genehmigte Schuluniform tragen, dürfen jedoch zusätzliche Kleidungselemente entsprechend ihren Überzeugungen hinzufügen, solange diese nicht die gesamte Uniform bedecken.
Die genauen Details zur zulässigen Kleidung – etwa Farbe, Stil, Größe und Muster – werden in offiziellen Rundschreiben des Bildungsministeriums festgelegt. Für Schüler des theologischen Hala-Sultan-Kollegs werden gesonderte Richtlinien entwickelt, basierend auf den Empfehlungen der Schulverwaltung.
Die Verordnung tritt mit ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt sofort in Kraft und ist für alle Schüler und Schulverwaltungen verbindlich.
Eine frühere Version der Verordnung, die das Tragen des Hidschabs ausdrücklich erlaubte, wurde von den Behörden der TRNZ zurückgezogen, nachdem sie öffentliche Debatten ausgelöst hatte. Die Frage löste breite Diskussionen in der Gesellschaft aus, wobei Befürworter einer säkularen Bildung gegen religiöse Symbole in Schulen demonstrierten. Auch der Präsident der TRNZ äußerte sich dazu.