Cyprus, Nicosia

Weltbank: Finanzen Nordzyperns in der Krise

14.08.2025 / 21:35
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Die Weltbank hat den Bericht „Turkish Cypriot Economy Beyond the Bottlenecks: Promoting Economic Integration“ veröffentlicht und darin die Lage der öffentlichen Finanzen in Nordzypern negativ bewertet.

Laut dem Bericht wachsen die Staatsausgaben deutlich schneller als die Einnahmen. Während sie 2023 noch 29,2 % des BIP betrugen, erreichten sie 2024 bereits 35,4 %. Hauptgründe sind steigende Gehalts- und Entschädigungszahlungen sowie höhere laufende und Investitionsausgaben.

Vor diesem Hintergrund stieg das Haushaltsdefizit von 0,9 % des BIP im Jahr 2023 auf 4,1 % im Jahr 2024. Die Einnahmen ohne Zuschüsse stiegen ebenfalls — von 33 Mrd. auf 64 Mrd. Türkische Lira — bedingt durch höhere Löhne im öffentlichen Sektor, steigende Einkommensteuern und Erlöse aus dem Außenhandel.

Allerdings verlagerte sich die Steuerstruktur hin zu indirekten Abgaben: Ihr Anteil stieg von 22,9 % auf 25,5 %, während direkte Steuern von 40,6 % auf 37,4 % sanken, was laut Experten die Steuergerechtigkeit verschlechtert.

Das Defizit wurde durch Gewinne der Zentralbank, die Ausgabe inländischer Anleihen und kurzfristige Kredite der Zentralbank gedeckt. Dadurch überschritten die nominalen Ausgaben im Jahr 2024 85 Mrd. Lira — mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr.

Die Weltbank warnt, dass die derzeitige Entwicklung die fiskalische Nachhaltigkeit untergräbt, die Schuldenlast erhöht und ernsthafte Risiken für die Zukunft der Wirtschaft Nordzyperns mit sich bringt.

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