Cyprus, Nicosia

Zyperer beklagen hohe Lebenshaltungskosten und unzureichende Leistungen

02.09.2025 / 19:50
Nachrichtenkategorie

Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz und Organtransplantationsempfänger in Zypern sind besorgt über erhebliche Lücken in der staatlichen Unterstützung, insbesondere in Bezug auf die hohen Transportkosten zu Dialysezentren und unzureichende finanzielle Hilfe. Diese Probleme wurden bei einer Sitzung der parlamentarischen Arbeitskommission diskutiert, bei der Experten und Patientenvertreter die alarmierende Lage darstellten.

Offiziellen Angaben zufolge gibt es auf der Insel etwa 1.600 Patienten, die sich einer Hämodialyse unterziehen, und etwa 1.000 Transplantationsempfänger. In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz um etwa 9 % gestiegen, einer der höchsten Werte in der Europäischen Union. Erst vor zwei Monaten hat die Weltgesundheitsorganisation die Nierenerkrankung in ihre Liste der tödlichsten Krankheiten aufgenommen.

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Während der Diskussion wurde darauf hingewiesen, dass Patienten mit Nierenversagen in Ländern wie Griechenland eine monatliche Leistung von 730 € erhalten, ohne Transportkosten. In Zypern beträgt die Transportzulage jedoch nur 75 € pro Monat für Stadtbewohner und 150 € für Personen außerhalb urbaner Gebiete. Die tatsächlichen Fahrtkosten zu den Dialysezentren, die Patienten drei- bis viermal pro Woche besuchen, liegen jedoch bei 100–125 € pro Woche – deutlich höher als die staatliche Unterstützung.

Darüber hinaus erhalten nicht alle Patienten diese bescheidene Transportzulage: Daten des Ministeriums für soziale Integration von Menschen mit Behinderungen zeigen, dass nur 952 Patienten offiziell als Leistungsempfänger registriert sind. Experten betonten die Notwendigkeit einer aktiven Informationskampagne – alle potenziellen Empfänger müssen die entsprechenden Anträge stellen, um die ihnen zustehende Unterstützung zu erhalten.

Die Diskussion hob auch die Arbeits- und Rentenrechte von Menschen mit terminaler Niereninsuffizienz hervor. Patientenvertreter berichteten, dass Patienten, oft jung – im Alter von 30, 40 oder 50 Jahren – gezwungen sind, ihre Arbeitszeit zu reduzieren oder ganz aufzuhören, aufgrund ihres Gesundheitszustands. Dies führt zum Verlust des Familieneinkommens und begrenzt die Rentenansprüche: Bis zum 65. Lebensjahr bleiben sie ohne Einkommen, und die Rente selbst wird aufgrund unzureichender Berufserfahrung gering sein.

Dasselbe gilt für Nierentransplantationspatienten. Beide Gruppen stehen vor Einschränkungen: Abhängigkeit von Krankenhäusern, Unfähigkeit, sich frei zu bewegen, Unfähigkeit, ein vollständiges Familienleben zu führen, sowie strenge Ernährungsbeschränkungen, die beispielsweise Wochenendausflüge mit der Familie verhindern.

Die Leiterin der Patientenorganisation betonte, dass abgesehen von der Transportzulage keine staatliche Unterstützung besteht. Unterdessen weist die Föderation zyprischer Patientenvereinigungen darauf hin, dass ihr Beobachtungspunkt „Patientenrechte“ regelmäßig Beschwerden über die schwierige finanzielle Lage der Patienten erhält.

Abschließend erklärte die Kommission, dass sie die Forderungen der Patienten unterstützen und Informationen an die Leitung der zuständigen Ministerien – das Ministerium für soziale Hilfe und das Gesundheitsministerium – weiterleiten werde, mit der Aufforderung, die Stellungnahmen der Sitzungsteilnehmer der höchsten politischen Führung zu übermitteln.

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